Rar ist der Chinesische Raupenpilz vor allem durch seinen limitierten Lebensraum
In einigen Gebieten Chinas wurde der Cordyceps Pilz wie eine Währung gehandelt. Was ist der Grund für dieses Phänomen? Die Antwort lautet: Der Chinesische Raupenpilz lebt in seiner Wildform nur im Himalaya und weiteren angrenzenden asiatischen Bergregionen. Wild vorkommend gibt es ihn nur in Höhen zwischen 3000 und 5000 Metern. Zum Vergleich: Die Gipfelhöhen der europäischen Westalpen betragen zwischen 3000 und 4800 Metern. ((Mont-Blanc, 4807 m))
Schon früh wurde der Cordyceps sinensis in den Tausende von Kilometern entfernten Städten Peking und Shanghai sowie anderen Teilen Chinas gehandelt – ein Anzeichen für die Begehrtheit des Raupenpilzes in den chinesischen Siedlungszentren. Und dies obwohl der Lebensraum des Raupenpilzes so abgeschieden ist und trotz der teils astronomischen Preise.
Weitere geläufige Synonyme für diesen in der chinesischen Volksmedizin so zentralen Vitalpilz sind „Tibetischer Raupenpilz“ sowie „Tibetischer Raupenkeulenpilz“.
Überleben unter widrigsten Bedingungen
Der Chinesische Raupenpilz gehört zu den Schlauchpilzen (wissenschaftlich: Ascomycota). Der Name „Raupenpilz“ erklärt sich dadurch, dass dieser Pilz Raupen aus der Insektenfamilie der Wurzelbohrer befällt. Er trägt auf diese Weise dazu bei, die Anzahl der pflanzenschädigenden Insektenraupen zu begrenzen. Somit wirkt der Vitalpilz Cordyceps als integraler Teil im komplexen Ökosystem des Himalaya-Gebietes sowie der angrenzenden Bergwelten.
In China und anderen Teilen Ost- und Zentralasiens wird der Chinesische Raupenpilz nicht nur als Pilzprodukt – zum Beispiel als Extrakt oder Cordyceps Pulver genossen. Der Vitalpilz wird auch mit Ente oder Huhn gekocht und in einer Mahlzeit verzehrt. Die Traditionelle Chinesische Medizin nutzt den Vitalpilz Cordyceps vor allem als Mittel zur Kräftigung des Körpers. Neben dieser Funktion als Tonikum ist er auch als Aphrodisiakum sehr beliebt.
Schlagartiger Popularitätszuwachs durch chinesische Olympioniken
Presse und TV berichteten weltweit, dass erfolgreiche chinesische Sportler bei den Olympischen Spielen 1992 ihre erstklassigen Platzierungen auf die Einnahme beziehungsweise den Verzehr von Ophiocordyceps sinensis zurückführten. Damit war der Chinesische Raupenpilz, einst der Geheimtipp für Kenner, urplötzlich auch in Europa und den USA bekannt. Nun begannen auch westliche Mykologen und andere Experten, sich noch intensiver mit dem Cordyceps Pilz zu befassen. Und auch die Alternativmedizin wurde auf diesen Vertreter der Schlauchpilze aufmerksam.
Vielfältige Einsatzgebiete von Cordyceps sinensis in der traditionellen Medizin
Der Chinesische Raupenpilz wird in Asien vermutlich bereits seit Jahrtausenden genutzt, um Speisen zu verfeinern. Ebenso wird er seit Jahrhunderten in der Traditionellen Chinesischen und Tibetischen Medizin als Vitalpilz eingesetzt.
Wie die oben erwähnten chinesischen Sportler berichten auch europäische Anwender über eine Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit und der Ausdauer. Erstaunliche Potenziale des Vitalpilzes Cordyceps, die in Zukunft intensiver und genauer wissenschaftlich untersucht werden müssten.